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Einstellung der MTU beim Internetzugang via DSL

Immer wieder kommt es in Foren und Newsgroups zu Diskussionen zum Thema MTU. Der folgende Artikel erläutert die Grundlagen und gibt Hinweise zur richtigen Konfiguration.

Grundlagen

Die Abkürzung MTU steht für Maximum Transmission Unit und beschreibt die maximale Größe der Nutzdaten die in einem Datenpacket übertragen werden können. Ein Ethernetframe hat eine maximale Größe von 1518 Byte. Davon beansprucht der Header 14 Byte und die Prüfsumme (Frame Check Sequence, FCS) weitere 4 Byte. Somit verbleiben genau 1500 Byte für Nutzdaten. Die MTU für Ethernet beträgt also 1500 Byte.

MTU im Ethernet

MTU im Ethernet
 

Beim Internetzugang via DSL kommt auf der Verbindung zum Internetprovider häufig das Protokoll PPPoE zum Einsatz. PPPoE beansprucht in jedem Frame 8 Byte zur Übertragung von Verbindungsinformationen. Die MTU reduziert sich daher bei der Verwendung von PPPoE auf 1492 Byte.

MTU im Ethernet mit PPPoE

MTU im Ethernet mit PPPoE
 

Durch den Einsatz weiterer Protokolle (z.B. L2TP) bei einigen Providern, kann sich die MTU noch weiter verringern. Den genauen Wert sollten man bei seinem Provider erfragen. Die folgende Tabelle gibt die MTU für einige Provider an.

ProviderMTU
1&11492
AOL1400
Arcor1488 oder 1492
Berlikomm1492
DFN@home1448
Freenet1454
GMX1492
Kamp1460
meome1454
NGI1492
T-DSL/T-Online1492
TLink1456
VIA Net.works1492/1460

Bei Arcor wird je nach Gebiet mit einer MTU von 1488 oder 1492 Byte gearbeitet. Bei VIA.Networks gibt es wohl auch unterschiedliche Aussagen zur MTU. An einigen Anschlüssen muß die MTU auf 1460 Byte gestellt werden. Da hilft nur selber probieren.

Praxis

Normalerweise wird die richtige MTU bei der Verbindung zum Provider automatisch eingestellt. Dafür sogt ein Protokoll namens LCP, dass dem DSL-Router oder dem PPPoE-Treiber beim Verbindungsaufbau die MTU übermittelt. Eine manuelle Einstellung einer größeren MTU bringt definitiv keine Performancevorteile. Einige Testseiten im Internet wie z.B. speedguide.net empfehlen die MTU auf 1500 zu erhöhen. Das bringt bei dem in Deutschland üblichen Einsatz von PPPoE wirklich nichts. Im Gegenteil, eine zu hohe MTU führt zu Verbindungsproblemen mit bestimmten Internetseiten. Mehr Informationen, z.B. zu Path MTU Discovery (PMTUD), liefert der Guide to Network Analysis.

Um die mögliche MTU zu ermitteln, benutzt man einfach das Kommando ping. Unter Windows benötigt man die Optionen "-f" und "-l". Die Option "-f" sorgt dafür, dass im gesendeten Packet das DF-Flag gesetzt ist. Das Packet kann damit von Routern nicht fragmentiert werden. Über die Option "-l" wird die Größe angegeben. Allerdings wird damit die Größe des ICMP-Payloads bestimmt. Dazu kommen noch der ICMP-Header mit 8 Byte und der IP-Header mit 20 Byte. Zur Bestimmung der maximalen MTU sind also 28 Byte zum mittels ping ermittelten Wert zu addieren.

MTU mit ping ermitteln

Einsatz des Kommandos ping unter Windows
 

Unter Linux kann die MTU für ein Interface mit dem Kommando

ifconfig eth0 mtu 1448

eingestellt werden. Im Beispiel wird die MTU von eth0 auf 1448 Byte gesetzt.

Unter Windows wird die MTU in der Registry über
HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\Adapternummer\Parameters\Tcpip\MTU
eingestellt.

Bedingt durch das Verpacken der Daten in ATM-Zellen beim Provider, kann sogar eine geringfügig kleinere MTU günstiger für den Durchsatz sein.

Probleme mit dem Internetzugang? Im Netzwerkforum finden Sie Unterstützung.

Weiterführende Informationen

Sie legen gerne selber Hand an? Dann lesen Sie auch den folgenden Artikel:

 

 
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aktualisiert am 22.03.2012